Stipendiumstreffen auf der Nights of Open Knowledge
Der Beginn eines Stipendiums
Auf der Suche nach einem Stipendium für deine Masterarbeit stößt du auf eine Internetseite. Für eine Chance auf 1.500€ musst du nur eines tun: Ein Formular ausfüllen. Danach hörst du erstmal nichts, bis nach einigen Wochen eine kleine E-Mail kommt. "Hey, Glückwunsch! Du hast das Stipendium!" Ein Papierblatt ist auszufüllen, deine Bankdaten musst du eintragen, und danach ist einige Zeit später das Geld auf deinem Konto. Wer sind die Menschen hinter der E-Mail? Oder was macht der Chaos Computer Club, der dir gerade Geld ausgeschüttet hat? Keine Ahnung. Und ganz ehrlich: Hauptsache die Masterarbeit fertigstellen.
So ungefähr ging es wahrscheinlich unseren ersten Stipendiat*innen, denn mehr gab es am Anfang nicht. Wie jedes Projekt begann auch dieses mit einer Idee, einem Förderantrag und dem "Einfach machen!"-Mindset. Erstmal muss angefangen werden, der Rest kommt später.
Und so hatten wir schon einige Stipendien vergeben, erste Arbeiten erhalten und einige tausend Euro verteilt, als wir uns hingesetzt haben, um die Ergebnisse genauer anzuschauen.
Wer waren die Menschen, die wir gefördert hatten?
Das wollten wir wissen, als wir zu unserem ersten Stipendiumstreffen nach Lübeck zur Night of Open Knowledge einluden. Glücklicherweise waren unsere Stipendiat*innen genauso neugierig wie wir. Verpflichtet mit uns zu reisen waren sie nämlich nicht, doch tatsächlich waren alle Studis nicht nur erreichbar, sondern auch begeistert, vorbeizuschauen.
In seinem Ehrenamt fragt man sich öfter, wofür man das alles macht, doch wenn man so begeisterte und tolle Studis wie unsere Stipendiat*innen hat, dann findet man die Antwort schnell. Waren wir am Anfang noch besorgt, ob sich überhaupt jemand auf die NooK-Bühne trauen würde, bastelten wir noch 5 Minuten vor Beginn weitere Folien in unsere Präsentation.
Nicht nur hat man jetzt Gesichter zu den Namen, sondern man hat auch endlich Gespräche über die gesellschaftlichen Themen, die einem unter den Nägeln brennen. Endlich gab es einen Ort, um sich über die Probleme seiner Themen auszutauschen und Verbindungen zu anderen Stipendiat*innen aufzubauen.
Wie soll es mit dem Stipendium weitergehen?
Gemeinsam haben wir uns nicht nur thematisch zu den Arbeiten ausgetauscht, sondern auch das Stipendiumsprojekt weiterentwickelt. So gut finanzielle Hilfe auch ist, haben wir festgestellt, dass wir die Chaos-Ressourcen doch eigentlich noch besser nutzen können. Warum nicht Expert*innen für die Arbeitsthemen einladen oder schon vorher mit den Studis in Kontakt treten? Wie kann ein Onboarding aussehen? Wie ein Alumni-Netzwerk?
Wir stehen vor großen neuen Aufgaben, aber das Beste ist, wir wissen jetzt, für wen wir sie tun.